Sie sind hier:

Alle Jahre wieder...

Rinder auf verschneiten Weiden führen zu Besorgnis.
Sobald der erste Schnee fällt, bekommen wir Anrufe besorgter Bürger, die sich Sorgen machen, weil Rinder im Schnee auf der Weide stehen.
Hierzu ist zu sagen, dass Rinder aufgrund Ihres besonderen Wiederkäuer-Stoffwechsels niedrige Temperaturen sehr gut vertragen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dies gilt im Übrigen nicht nur ausschließlich für die sogenannten "Robustrassen" wie Schottische Hochlandrinder oder Galloways, sondern für alle europäischen Hausrinder.
Rinder entwickeln ein gut isolierendes Winterhaarkleid, wenn im Herbst die Tage kürzer werden. Sie vertragen insbesondere trockene, windstille Witterung bis minus 15° C (manche Wissenschaftler sprechen sogar von -20° C) sehr gut. Wichtig ist, dass den Tieren jederzeit eine trockene, wärmegedämmte (z. B. durch Stroh) Liegefläche zur Verfügung steht. Zudem ist ein ausreichender Schutz vor starkem Wind vorzuhalten, wenn die Tiere im Winter auf der Weide gehalten werden. Diese Anforderungen können nur durch überdachte Unterstände sichergestellt werden, die den Schutz aller Rinder auf der Weide ermöglichen.
Tiere müssen täglich getränkt werden, wobei der Wasserbedarf von Rindern in der kalten Jahreszeit deutlich niedriger ist als in der warmen Jahreszeit, auch muss täglich zugefüttert werden. Das Wohlergehen der Tiere und ihre Umgebung sind täglich durch den Halter zu kontrollieren.
Beobachtungen von Rindern auf der Weide haben gezeigt, dass diese bei Schnee gerne die Ställe oder Unterstände verlassen und sich "zuschneien" lassen. Man geht davon aus, dass sie dadurch eine zusätzliche Isolationsschicht erwerben.
Ein ausführliches Merkblatt zur ganzjährigen Weidehaltung finden Sie auf der TVT-Seite unter: www.tierschutz-tvt.de
Die Robustheit gegenüber Kälte gilt im Übrigen auch für Schafe und Pferde unter den oben genannten Bedingungen. Ziegen und Schweine reagieren dagegen etwas empfindlicher bei eisiger Kälte, sie haben höhere Ansprüche an Schutzhütten.