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Haltung von Heimtieren

mangelhafte Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen
Mangelhafte Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen

Die Haltung von Heimtieren erfreut sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit.
Kleinsäuger wie Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen oder Mäuse, aber auch Vögel wie Wellensittiche üben eine hohe Anziehungskraft aus.Bitte beachten Sie : Nach § 11c Tierschutzgesetz dürfen zum Schutz der Tiere Wirbeltiere nur an Personen, die mindestens 16 Jahre alt sind, abgegeben werden. Tiere sind kein Spielzeug ! Sie stellen artspezifische Anforderungen an die Haltung, Pflege, Versorgung und erfordern Kenntnisse im speziellen Umgang. Bestimmte Tierarten wie der Goldhamster oder Chinchilla sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv, d. h. diese Tiere schlafen tagsüber und sind somit als Heimtiere nur bedingt geeignet. Der Trend zur Haltung von Ziervögeln ist weiter rückläufig.Ca. 3,4 Millionen Zievögel werden schätzungsweise in Deutschland gehalten.

Weitere Informationen über Anforderungen an die Haltung von Heimtieren können Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz: sowie über die Merkblätter der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz:www.tierschutz-tvt.de erhalten.

Kaninchen
Meerschweinchen
Hamster
Mäuse
Wellensittiche
Kanarienvögel

Kaninchen

Kaninchen sind Fluchttiere, die in der Wildform gesellig in Erdhöhlen leben. Dieses sollten Sie bei der Haltung berücksichtigen. Planen Sie einen Käfig so groß wie möglich (mindestens 150 x 60 x 50 cm (B x T x H), in dem sich eine Schlafhöhle und eine erhöhte Liegefläche befindet (z.B. Häuschen mit Fachdach). Kaninchen sollten von Anfang an mindestens paarweise oder in Gruppen gehalten werden (Böcke sind zu kastrieren). Nach längerer Einzelhaltung ist ein nachträgliche Vergesellschaftung oft schwierig, aber meist nicht unmöglich. Ein Haltung zusammen mit Meerschweinchen ist aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens nicht anzuraten. Gönnen Sie den Tieren täglichen Freilauf, damit sie ihren Bewegungsdrang ausleben können. Aber : Laufleinen und Geschirre sind hierzu ungeeignet, da die Tiere sich verletzen können und das arteigene Bewegungs- und Erkundungsverhalten beeinträchtigt wird. Die Lebensdauer beträgt 8-12 Jahre.

Meerschweinchen

Meerschweinchen sind gesellig lebende, tag- bis dämmerungsaktive Tiere, die normalerweise in Felsspalten oder Erdbauen leben. Aus diesem Grund sollte in einem mindestens 120 x 60 x 50 cm (B x T x H) großen Käfig eine Schlafhöhle und eine erhöhte Liegefläche vorhanden sein. Durch den Einbau von Rampen zur Benutzung verschiedener Ebenen kann der Käfig durch die dreidimensionale Nutzung vergrößert werden. Meerschweinchen sind sehr bewegungsaktiv und sollten täglich Freilauf bekommen. Im Sommer eignet sich auch ein transportables Gatter im Garten. Allerdings sollte auf die Gefahr von Katzen, Hunden und Greifvögel geachtet werden. Da Meerschweinchen sehr hitzeempfindlich sind, muß mindestens die Hälfte des Auflaufes im Schatten liegen und eine Rückzugsmöglichkeit (z. B. Häuschen) angeboten werden. Laufleinen und Geschirre sind zur Ermöglichung der Bewegung für Meerschweinchen ungeeignet. Meerschweinchen sollten immer in Gruppen gehalten werden, wobei die Gruppe nur aus Weibchen oder einem kastrierten Bock und mehreren Weibchen bestehen kann. Auch Böcke lassen sich in der Regel problemlos zusammen halten, wobei jedoch kein Weibchen in der Nähe sein darf. Eine Vergesellschaftung von Kaninchen und Meerschweinchen ist aufgrund unterschiedlichen Verhaltens nicht anzuraten. Meerschweinchen sind scheue Fluchttiere. Es erfordert viel Geduld und Behutsamkeit, sie zutraulich werden zu lassen. Meerschweinchen werden 6-8 Jahre alt.

Hamster

Goldhamster sind nachtaktive Einzelgänger, die keine Artgenossen in ihrem Territorium dulden. Sie verschlafen den Tag in ihren selbst gegrabenen Gängen. Anders als die Goldhamster leben die Zwerghamster geselliger. Die Lebenserwartung beträgt 2-3 Jahre. Die Unterbringung sollte am besten mindestens 100 x 50 x 50 cm (B x T x H) groß sein, da die Tiere einen intensiven Bewegungsdrang haben. In dem Käfig sollte sich ein Schlafhäuschen, ein Vorratshäuschen, eine Trinkmöglichkeit und eine verletzungssicheres Laufrad befinden. Für die Grabeaktivitäten sollte die Einstreu mind. 15 cm dick sein. Der Käfig sollte möglichst an einer Wand stehen, damit diese als Rückendeckung dient. Laute Musik oder Räume, in denen gekocht oder geraucht wird, sind für Hamster ungeeignet. Marktübliche Röhrensysteme als kontrollierte Bewegungsmöglichkeit sind ebenso wie sog. Hamsterkugeln für die Tiere ungeeignet.

Mäuse

Die im Zoofachhandel angebotenen Mäuse sind als sog. Farbmäuse Zuchtrassen und Abkömmlinge der grauen Hausmaus. Mäuse leben üblicherweise in großen Kolonien mit differenzierten sozialen Strukturen und bewohnen Gänge und Höhlen. So sollten die als Heimtiere gehaltenen Mäuse ebenfalls in Gruppen leben, wobei dringend darauf zu achten ist, daß nur Tiere gleichen Geschlechts oder kastrierte Männchen sich in der Gruppe befinden. Eine fremde Maus kann nur sehr vorsichtig in die Gruppe integriert werden, da anderenfalls nicht selten tödliche endende Kämpfe die Folge wären. Die als Heimtiere gehaltenen Mäuse schlafen auch am Tag nur stundenweise und sind sehr bewegungsfreudig. So sollte auch die Unterbringung möglichst groß und abwechselungsreich gestaltet sein. Die Unterbringung sollte mind. 70 x 50 x 70 cm (L x H x B) groß und dreidimensional genutzt werden können. Neben Schlafhäuschen, Unterschlupfmöglichkeiten mit Verbindungsgängen, Kletterstangen, Seilen, Schaukeln, Leitern sollte auch ein verletzungsfreies Laufrad den Mäusen zur Verfügung stehen. Bauen Sie die Einrichtung im Käfig häufiger mal um, um den Erkundungstrieb wachzuhalten und Verhaltensstörungen bei den Tieren vorzubeugen. Einstreu z. B. aus staubfreien Säge- oder Hobelspänen, Kleintierstreu, Heu oder Stroh sollte mind. 10 cm hoch sein. Die Unterbringung muß an einem ruhigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Zugluft, starke Wärme, Zigarettenqualm und laute Musik sind zu vermeiden. Mäuse werden 2-3 Jahre alt.

Wellensittiche

Wellensittiche sind Schwarmvögel, deshalb sollen sie nur zu mehreren gehalten werden. Entgegen der landläufigen Meinung werden Wellensittiche auch als Pärchen zahm, wenn man sich ausreichend mit ihnen beschäftigt. Der Wunsch nach einem zahmen Vogel rechtfertigt nicht eine lebnenslange Einzelhaft des Tieres. Die Nähe zum Menschen ersetzt in keinem Fall den Vogelpartner. Der Vogelkäfig muß so groß bemessen sein, daß die Tiere kurze Strecken fliegen können, ohne dabei mit den Flügeln an den Käfigwänden anzustossen. So sollte der Käfig für 2 bis 4 Tiere mind. 1,2 x 1,0 x 0,6 m (BHT) groß sein. Darüber hinaus muß den Tieren unter Aufsicht Freiflug gewährt werden. Kunststoffbeschichtete Käfiggitter sind für Wellensittiche ungeeignet, da die Beschichtung angenagt und kleine Plastikteile von den Tieren verschluckt werden können. Der Käfig sollte in einer ruhigen Ecke des Raumes, fernab von Zugfluft, Tabakrauch, Kochdunst und vor Störungen durch Menschen untergebracht sein. Fensternähe ist zu bevorzugen, wobei die Vögel jedoch jederzeit Schattenbereiche aufsuchen können müssen. Die Vögel sollten nachts abgedunkelt zu einer etwa zehnstündigen Nachtruhe kommen. Die Inneneinrichtung des Käfigs sollte ausschließlich aus Naturzweigen (z. B. Weide, Birke, Ahorn, Eiche, Linde, Kastanie, ungespritze Obstbäume) als Sitzstangen bestehen, die regelmäßig erneuert werden müssen. Durch die unterschiedliche Größe der Zweige, welche auch in der Bewegung nachgeben, wird der Bewegungsapparat geschont. Denken Sie auch an eine Badegelegenheit. Spielzeug, wie Plastikvogel oder Spiegel schränken den Bewegungsraum der Vögel ein, sind als Partnerersatz ungeeignet und führen oft zu Verhaltensstörungen. Weiterhin verzichten Sie besser auf Plastik- bzw. Hartholzsitzstangen, besonders auch welche, die mit Sandpapier ummantelt sind, da Sie bei den Tieren Fußverletzungen verursachen. Wellensittiche benötigen zum Schlafen keinen Nistkasten, denn er animiert nur zum Legen! Beachten Sie, daß das Züchten genehmigungspflichtig ist ! Die Lebenserwartung von Wellensittichen beträgt 10-12 Jahre !

Kanarienvögel

Auch Kanarienvögel gehören zu den Tieren, die in der Natur üblicherweise in Schwärmen leben, so daß sie in Gefangenschaft nicht einzeln gehalten werden sollen. Der Vogelkäfig muss so groß bemessen sein, daß die Tiere kurze Strecken fliegen können, ohne dabei mit den Flügeln an den Käfigwänden anzustossen. Die Mindestgröße des Käfigs sollte 0,8 x 0,5 x 0,5 m (B x H x T) für 2-4 Vögel betragen. Darüber hinaus muss den Tieren zusätzlich Freiflug gewährleistet werden. Der Käfig sollte in einer ruhigen Ecke des Raumes, fernab von Zugluft, Tabakrauch, Kochdunst und vor Störungen durch Menschen untergebracht sein. Die Vögel sollten nachts abgedunkelt zu einer etwa zehnstündigen Nachtruhe kommen. Die Inneneinrichtung des Käfigs sollte ausschließlich aus Naturzweigen (z. B. Weide, Birke, Ahorn, Eiche, Linde, Kastanie, ungespritze Obstbäume) als Sitzstangen bestehen, die regelmäßig erneuert werden müssen. Durch die unterschiedliche Größe der Zweige, welche auch in der Bewegung nachgeben, wird der Bewegungsapparat geschont. Plastik- oder Hartholzsitzstangen sind ungeeignet, da diese Fußschäden verursachen können. Spielzeug, wie Plastikvogel oder Spiegel schränken den Bewegungsraum der Vögel ein, sind als Partnerersatz ungeeignet und führen oft zu Verhaltensstörungen. Eine Bademöglichkeit sollte eingerichtet werden. Männchen, aber auch z.T. die Weibchen singen. Die Lebenserwartung von Kanarienvögeln beträgt 10-12 Jahre.

Weitere Informationen über Anforderungen an die Haltung von Heimtieren können Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sowie über die Merkblätter der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz:www.tierschutz-tvt.de erhalten.