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Bericht zur Situation der lebensmittelverarbeitenden Verkaufsstände auf dem Freimarkt 2010

Der 975. Bremer Freimarkt präsentierte wieder eine große Vielfalt an kulinarischen Angeboten. Um die Einhaltung lebensmittelrechtlicher Grundlagen zu gewährleisten, führte der Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen (LMTVet) wieder diverse Betriebskontrollen und Probenahmen durch.

Da von den leichtverderblichen Lebensmitteln das größte Gefahrenpotential für den Verbraucher ausgeht, wurde von der amtlichen Lebensmittelüberwachung auch der Focus auf Betriebe gelegt, die solche Lebensmittel anbieten.
Diese Betriebsgruppe teilte sich wie folgt auf:
Eishersteller, fischverarbeitenden Betriebe, Betriebe die Wurst- sowie Fleischwaren anboten und Reisebäckereien.
Von den Lebensmittelkontrolleuren wurden 48 Betriebe der verschiedenen Betriebsarten kontrolliert:

4 Festzelte
14 fleischverarbeitenden Betriebe
12 Reisebäckereien
10 fischverarbeitenden Betriebe
8 Eishersteller

Es wurden bei den durchgeführten Kontrollen keine gravierenden Hygienemängel festgestellt. Einige Beanstandungen bezogen sich auf Mängel in der Kennzeichnung der angebotenen Produkte, indem sie nicht richtig oder nicht ausreichen ausgezeichnet wurden. Kleinere hygienische sowie bauliche Mängel, konnten nach kurzer Belehrung der Betriebsinhaber umgehend abgestellt werden.

Wie in den Vorjahren, wurden auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Kontrollen Probenahmen durchgeführt. Diese sollten insbesondere darüber Aufschluss geben, ob die Kontroll- bzw. beratenden Tätigkeiten der Lebensmittelkontrolleure in den letzten Jahren sich positiv auf den Umgang der Lebensmittelunternehmer mit leichtverderblichen Lebensmitteln ausgewirkt haben.

Dazu wurden folgende Schwerpunktprogramme durchgeführt:
Sahneproben aus Sahneautomaten, Proben von Fischereierzeugnissen und der Qualitätszustand des Frittierfettes in Fritteusen.
Es wurden folgende Proben entnommen und im Landesuntersuchungsamt Bremen auf ihre mikrobiologische Beschaffenheit untersucht.

5 Sahneproben aus Sahneautomaten
10 Proben von Fischereierzeugnissen

Die Untersuchungsergebnisse des Landesuntersuchungsamt zeigten ein sehr erfreuliches Bild auf. Bei den eingelieferten Sahne- und Fischereierzeugnis-Proben wurden keine Beanstandungen ausgesprochen.
Darüber hinaus wurden 42 Frittierfette mit einem Testgerät vor Ort gemessen, das den polarer Anteil im Frittierfett ausweist. Dieser Wert ist ein Parameter dafür, ob das getestete Fett durch die ausgeführten Frittiervorgänge belastet wurde. Bis auf zwei Ausnahmen wiesen alle getesteten Frittierfette einen guten, bis sehr guten Zustand auf. Bei zwei Fetten wurde ein erhöhter polarer Anteil gemessen der über dem Grenzwert lag. Diese Fette wurden sofort ausgetauscht und verworfen.

Schwerpunktprogramme im Rahmen der Kontrollen und Probenahmen laufen jetzt seit zwei Jahren und wurden im Zuge der Osterwiese sowie des Freimarktes durchgeführt. Aus den Kontrollerkenntnissen der Lebensmittelkontrolleure und den Untersuchungsergebnissen des Landesuntersuchungsamtes Bremen kann folgendes Fazit gezogen werden:

Die beratende Tätigkeit der Lebensmittelkontrolleure sowie eingeleitete Maßnahmen nach wiederholten Verstößen bezüglich der Kenntlichmachung von kennzeichnungspflichtigem Zusatzstoffen auf den ausgehängten Preistafeln zeigte Wirkung. In diesem Bereich wurden wesentliche Verbesserung im Zuge der durchgeführten Kontrollen festgestellt. Somit hat der Verbraucher jetzt die Möglichkeit sich vor dem Kauf eines Lebensmittels umfassend über die kennzeichnugspflichtigen Inhaltsstoffe zu informieren.

In den vergangenen beiden Jahren wurden noch drei Sahneproben aus Sahneautomaten vom Landesuntersuchungsamt beanstandet und von den zuständigen Lebensmittelkontrolleuren die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Auch hier wurden die Lebensmittelunternehmer intensiv durch die Lebensmittelkontrolleure beraten, um Mängel im Umgang mit den Anlagen sowie den eingesetzten Desinfektionsmitteln nachhaltig zu beheben. Die auf dem Bremer Freimarkt 2010 entnommenen Sahneproben waren allesamt nicht zu beanstanden.

Bei der Beprobung von Fischereierzeugnissen spiegelte sich ein ähnliches Bild wieder. Mussten im vergangenen Jahr ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und unsachgemäß gelagerte Ware vernichtet werden, wurde keine der diesjährigen entnommen Fischereierzeugnisproben beanstandet. Dazu haben auch die intensiven Überprüfungen der Kühleinrichtungen und die Einhaltung der Kühlkette, sowie die Erörterung der Anwendung und Handhabung von Desinfektionsmittel mit den Lebensmittelunternehmern in den letzten Jahren beigetragen.

Die durchgeführten Kontrollen zeigten dass die lebensmittelverarbeitenden Betriebe auf dem Freimarkt ihr gutes Niveau gehalten und zum Teil verbessert haben.

Auch dieses Jahr kann wieder das Resümee gezogen werden, dass die Kontrolltätigkeiten des LMTVet keinen Hinweis darauf ergeben haben, dass nicht sichere Lebensmittel auf dem Freimarkt in den Verkehr gebracht wurden.